Crossing Borders
Raising Cultural Awareness Through Young Adult Literature
Dr. Elisabeth Pölzleitner und
Mag. Jennifer Schumm-Fauster
Partnerprojekt:
KF-Uni Graz, Institut f. Anglistik und
BG GIBS,
Georgigasse 85
Projektziel:
Durch intensive, altersgemäße Auseinandersetzung mit Romanfiguren aus unterschiedlichen Kulturen soll das Bewusstsein für Gemeinsamkeiten und Stärken gefördert und Verständnis und Interesse für das Fremde ermöglicht werden.
Durchführung: In den heurigen 3. Klassen der GIBS lesen die SchülerInnen je einen Jugendroman zum Thema „Crossing Borders“ – (Grenzen überschreiten). Zur Auswahl stehen die folgenden Jugendbücher:
- Ann Jaramillo, La Linea, Roaring Brook Press, Milfort, CT, 2006
- Sherman Alexie, The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian, Little, Brown and Company, N.Y., 2007
- Marina Budhos, Ask Me No Questions, Atheneum Books For Young Readers, N.Y., 2006
- Sharon Creech, Walk Two Moons, Joanna Cotler Books, Harper Collins, N.Y., 1994
- Jacqueline Woodson, If You Come Softly, Puffin Books, Penguin Group, N.Y., 1998
Alle Bücher sind preisgekrönt und handeln von sehr unterschiedlichen grenzüberschreitenden Erlebnissen der jungen Romanhelden. In La Linea und Ask Me no Questions werden Grenzen im wörtlichen Sinn überschritten. Die Romane beschreiben die Probleme junger MigrantInnen in den USA aus sehr persönlicher Sicht. In den drei anderen Büchern geht es vor allem um das Erkennen der eigenen Kultur in einem multi-kulturellen Land wie den USA. Die Romanhelden erkunden ihre eigene Identität als Indianer, Schwarze, Weiße und Juden und erfahren in dieser Auseinandersetzung viel über sich selbst, ihre kulturellen Wurzeln, wie auch die Gesellschaft der jeweils „anderen“. In allen Büchern wird sehr positiv, oft humorvoll mit teilweise schwierigen Schicksalen und Erlebnissen umgegangen.
Die SchülerInnen der GIBS arbeiten nach der Lektüre von je einem Roman in Gruppen an ihrem gewählten Buch und konzentrieren sich in dieser Arbeit vor allem auf die Frage der Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten der einzelnen Kulturen und Erlebniswelten der Romanhelden. Dies wird unter anderem durch Arbeitsaufträge aus der „Autobiography of Intercultural Encounters“ des Europarates unterstützt.
Einige SchülerInnen haben selbst ähnliche familiäre Hintergründe und sollen durch die allgemeine Auseinandersetzung mit dem Thema des „Fremden“ besondere Wertschätzung erfahren.
Gleichzeitig lesen und erarbeiten die Studierenden im Kurs „Socio-cultural Competence“ und der KF-Uni Graz mit Mag. Jennifer Schumm-Fauster an einer erwachseneren Sicht des Themas. Auch hier werden kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten erörtert und die Identitätssuche der jungen Romanfiguren analysiert. Die Analyse der Romane dient als Vertiefung und Ergänzung des Themas des Kurses „ Interkulturelle Kompetenzen“. Studierende, die später den Lehrberuf ergreifen wollen, haben auch die Möglichkeit zeitgenössische Jugendliteratur näher kennenzulernen und Projektarbeit zu erleben.
Zum Austausch der Arbeitsaufträge und Resultate beider Gruppen werden die GIBS SchülerInnen und die Studierenden der KF Uni über eine Moodle Platform vernetzt.
Als krönenden Abschluss wird eine gemeinsame Präsentation und Diskussion der Romane durchgeführt. Im Rahmen dieses Präsentationsvormittages stellen alle Arbeitsgruppen ihre Bücher vor, wobei die Präsentationen der SchülerInnen sich vor allem auf die persönliche Erfahrungswelt der Romanfiguren konzentrieren. Der Schwerpunkt der Studierenden der Universität liegt vor allem auf den dahinterliegenden kulturellen Aspekten. Diese sollen jedoch altersgemäß und verständlich vorgestellt werden. Dazu werden kreative Präsentationsformen erarbeitet und eingesetzt. Im Anschluss an die Präsentationen gibt es Diskussionsgruppen zu den einzelnen Büchern.
Das Projekt wird anschließend von den beiden Projektinitiatorinnen, Mag. Jennifer Schumm-Fauster und Dr. Elisabeth Pölzleitner, evaluiert und in einem Projektbericht zusammengefasst.
Die Hauptfrage in der Evaluation wird sein: Auf welche Weise kann Jugendliteratur dazu beitragen, die eigene kulturelle Identität besser zu verstehen und anderen Kulturen mit Offenheit zu begegnen?
Sprachlehrforschung und Fachdidaktik
Univ.-Prof. Sarah Mercer BA MA MSc PhD
Liebiggasse 9/HP
8010 Graz