In der Kürze liegt die Würze – ein Sprichwort, das sich bei der Three Minute Thesis Competition (3MT) am 15. März 2024 bestätigt hat. Elf Dissertant:innen der Uni Graz nahmen an dem von der Doctoral Academy veranstalteten Event im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs teil. Die Aufgabe: Auf Englisch die eigene Forschung in drei Minuten verständlich und spannend präsentieren, für ein fachfremdes Publikum. Dazu erlaubt: eine einzige Powerpoint-Folie und viel Kreativität. Die stellten alle Teilnehmer:innen auf der Bühne im Literaturhaus Graz unter Beweis.
Warum ist „Native-Speakerism“ ein gefährlicher Drache?
Wer kann eine Fremdsprache am besten unterrichten? Jemand, der diese als erste im Kindesalter erlernt hat? „Nicht unbedingt“, sagt die Anglistin Silvia Lasnik. „Wir müssen den Drachen des Native-Speakerism töten.“ Mit diesem lebhaften Bild, das sie in ihrer Präsentation zeichnete, überzeugte sie die Jury. Die kürte sie zur Gewinnerin des 3MT-Hauptpreises. „Genauso wichtig wie Sprachkenntnisse sind pädagogisch-didaktische Fähigkeiten“, unterstreicht Lasnik. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie, betreut von Hermine Penz, wie der Drache Lehrende lähmt. „Wenn sie Angst haben, in einer fremden Sprache zu sprechen, weil sie denken, sie nicht gut genug zu beherrschen, dann wirkt sich das jedenfalls negativ auf den Unterricht aus“, sagt die Anglistin. „Gerade bei Englisch, das weltweit als Brückensprache verwendet wird, sollte die kommunikative Kompetenz an erster Stelle stehen, vor Grammatik und Akzent.“ Das müsse bereits im Lehramtsstudium vermittelt werden. Auch damit die späteren Pädagog:innen bei ihrer eigenen Unterrichtsgestaltung das Sprechen im Vergleich zum Lesen und Schreiben stärker fördern.